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DIE WIESE

an der Lützelmurg

Die Fabrik

1833
Heinrich Sulzer erwirbt das Fabrikareal bei der Lützelmurg vom Kloster Tänikon
1834
Aufnahme des Fabrikbetriebs mit Fabrikkanal
1855

Sohn Heinrich steigt in die Fabrikleitung ein und führt Neuerungen ein: Alizarin, als synthetischen Rotfarbstoff, später Stoffdruckerei mit Druckmodeln

1867

die Rotfärberei beschäftigt 117 Arbeiter

1895

Erwerb einer Ätzdruckerei. Es wird sowohl maschinell als auch mit Druckmodeln gearbeitet.

Heinrich Sulzers Rotfärberei Aadorf, hier die «untere Walche» mit Dachreiter und Verbindungsbrücke zum Farbhaus um 1895. Die Warmhänge war mit einer Heizeinrichtung versehen, durch welche die Innentemperatur bis auf 60°C gebracht werden konnte. Das gründliche Trocknen der Tücher nach jedem Arbeitsgang war für den Erfolg ausschlaggebend.

1922

Schliessung der gesamten Fabrikanlage und Liquidation.

1934

Abbruch der meisten Gebäude und Nutzung der freigewordenen Flächen für die Landwirtschaft

1980

Der Tröckneturm in den 80er Jahren aus: Geschichte von Aadorf, Foto: Hans Baumgartner

1999

Der Tröckneturm in Aadorf von Hans Rudolf Hugentobler 1999

Die Internierten

1940 – 46 Verpachtung der Wiese an die Armee als Barackenlagerplatz für internierte Soldaten aus Belgien und später aus Polen.

Barackenlager Internierte
Barackenlager Internierte
Barackenlager Internierte

    Letzte Fabrikgebäude

    1954 Abbruch der letzten Gebäude: das Badhaus und Büro- und Speditionsgebäude. Nur das Spritzenhaus bleibt erhalten und dient bis heute als Schopf. Auch die Luft- und Wärmehänge auf der Geländeterrasse, dem Aadorfer Feld, der Hänkiturm, bleibt erhalten. Auf dem ehemaligen Fabrikgelände entsteht Wiesland.

     Johann Heinrich Sulzer-Steiner

    Chemische Bodenuntersuchungen

    2021 Historische und chemische Untersuchungen ergeben einige Rückstände aus der Zeit der Rotfärberei. Sie sind zum Glück minim, sodass auf eine Sanierung verzichtet werden kann. Allerdings wurde durch die Baggerarbeiten rot gefärbtes Gestein ans Tageslicht befördert, Zeuge längst vergangener Fabrikgeschichte.

    Klinkerboden kommt zum Vorschein.
    Baggerschlitze auf dem ehemaligen Fabrikgelände liefern Erdproben für die chemischen Untersuchungen.
    Steine haben die rote Farbe aufgenommen.
    Zeugnisse der Rotfärberei kommen ans Licht.

      Die Blumenwiese

      2022 übernimmt ein Mitarbeiter des Kompetenzzentrums für Landwirtschaft Arenenberg die Bewirtschaftung des ehemaligen Fabrikgeländes unter Beachtung der Biodiversität.

      Das gesamte Landwirtschaftsland liegt auf den Gewässerschutzzonen 2 und 3, was eine möglichst schonende Bewirtschaftung verlangt.

       Johann Heinrich Sulzer-Steiner